Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba äußerte sich während der heutigen Regierungskonferenz zu Fragen bezüglich Assassin's Creed Shadows. Während einige Berichte behaupteten, Ishiba habe Ubisofts feudaljapanisch inspiriertes Spiel aufgrund von Schrein-Darstellungen kritisiert, stellt sich die Realität weniger kontrovers dar.
IGN erhielt durch unser japanisches Redaktionsteam genauen Kontext samt Übersetzungen, um die Situation umfassend zu klären. Wir haben Ubisoft um offizielle Stellungnahme gebeten.
Historisch gesehen hat Ubisoft im Vorfeld des verzögerten Starts von Shadows mehrfach Entschuldigungen für Elemente ausgesprochen, die bei einigen japanischen Zuschauern auf Unmut stießen.
Es kam zu Kritik wegen historischer Ungenauigkeiten in der Darstellung des feudalen Japans, was die Entwickler veranlasste, ihre Absicht zu verdeutlichen: die Schaffung einer „faszinierenden historischen Fiktion“ anstelle faktischer Dokumentation.
Während Ubisoft die Zusammenarbeit mit Historikern betonte, räumte das Unternehmen ein: „Bestimmte Werbeelemente haben versehentlich japanische Gemeinden beunruhigt, wofür wir uns aufrichtig entschuldigen.“
Die Kontroverse eskalierte, als unbefugte Nutzung einer Flagge einer Reenactment-Gruppe in den Marketingmaterialien von Shadows auftauchte – ein weiterer Fall, für den Ubisoft sich entschuldigte.
Der Sammelfiguren-Hersteller PureArts zog eine Statue mit einem unkonventionellen einbeinigen Torii-Tor nach öffentlichem Protest zurück. Diese Tore markieren traditionell heilige Stätten in ganz Japan, obwohl das Sannō-Schrein in Nagasaki sein beschädigtes Tor als Überlebenden des Atombombenabwurfs im Zweiten Weltkrieg – nur 900 Meter vom Epizentrum entfernt – berühmt bewahrt hat.
Vor diesem Hintergrund startet Shadows unter internationaler Beobachtung – sowohl japanische Zuschauer als auch westliche Fans hinterfragen die kulturelle Darstellung.
Der japanische Abgeordnete Hiroyuki Kada (der diesen Sommer zur Wiederwahl antritt) äußerte Bedenken:
„Die virtuelle Zerstörung realer Wahrzeichen könnte tatsächlichen Vandalismus fördern. Während kreative Freiheit wichtig ist, sollte kulturelle Respektlosigkeit nicht toleriert werden.“
Premierminister Ishiba reagierte:
„Rechtliche Maßnahmen erfordern konsultative Absprachen zwischen dem Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI), dem Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie (MEXT) und dem Außenministerium.“
„Die Schändung von Schreinen stellt eine nationale Respektlosigkeit dar. Während unserer Einsätze im Irak haben unsere Streitkräfte islamische Bräuche gründlich studiert. Kultureller Respekt bleibt unverzichtbar – wir können Verstöße nicht dulden.“

IGN Japan lieferte wichtigen Kontext: Der touristische Boom nach der Pandemie und die Schwäche des Yen haben die Aufmerksamkeit für ausländische Einflüsse verstärkt.
Abgeordneter Kada verknüpfte das Spielgeschehen in Shadows – bei dem Spieler den Itatehyozu-Schrein in Hyogo (seinen Wahlkreis) schänden – mit realen Sorgen über Fehlverhalten von Touristen.
Premierminister Ishiba präzisierte, dass sich seine Opposition auf hypothetische reale Handlungen richte, nicht auf das Spiel selbst.
Während Vize-Minister Masaki Ogushi Bereitschaft zur Konsultation signalisierte, falls Schreine Beschwerden einreichen, weisen Rechtsexperten darauf hin, dass Japans Verfassung Ubisofts künstlerische Freiheiten wahrscheinlich schützt.
Ministerielle Reaktionen werden voraussichtlich keine konkreten Maßnahmen auslösen, zumal Ubisofts Day-One-Patch – der die Zerstörbarkeit von Schreinen und Gewaltdarstellungen anpasst – proaktive kulturelle Sensibilität demonstriert.
Zeitleiste der Assassin's Creed-Reihe


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Japanische Medien berichten, dass Ubisofts Patch zum Start am 20. März Schrein-Ausstattungen unzerstörbar machen und Tempel-Gewaltdarstellungen weltweit reduzieren wird – obwohl eine westliche Bestätigung noch aussteht.
Dieser Release hat nach der kommerziellen Enttäuschung von Star Wars Outlaws, Studio-Verkleinerungen und mehreren Projektstreichungen besonderes Gewicht für Ubisoft.
IGNs Test bewertete Shadows mit 8/10 und lobte die „ausgereiften Open-World-Systeme, die die Evolution der Reihe repräsentieren“.